Buchrezension: „Wie man vorhersieht, womit keiner rechnet“ von Kit Yates

Kit Yates, ein renommierter Mathematiker und Co-Direktor des Centre for Mathematical Biology an der University of Bath, präsentiert in seinem neuen Buch, Wie man vorhersieht, womit keiner rechnet faszinierende Einblicke in die Welt der Vorhersagen und die mathematischen Prinzipien dahinter. Mit einer Mischung aus wissenschaftlicher Präzision und zugänglicher Sprache macht Yates komplexe Themen auch für Laien verständlich.

Warum wir Menschen so oft falschliegen

Kit Yates untersucht in seinem Buch Wie man vorhersieht, womit keiner rechnet, warum wir Menschen häufig bei Vorhersagen falschliegen. Und wie kognitive Verzerrungen unsere Entscheidungsfindung beeinflussen.

Er deckt auf, dass unsere Tendenz, Zufälle falsch zu interpretieren, ein wesentlicher Grund für fehlerhafte Prognosen ist. Stärken seines Buches sind vor allem die anschaulichen Beispiele und die unterhaltsamen Anekdoten. Diese bringen einem die komplexesten Sachverhalte aus der Mathematik gekonnt näher, ohne zu überfordern.

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© Piper Verlag

Yates verdeutlicht auf amüsante wie eindrückliche Wiese, wie wir uns in alltäglichen Situationen von diesen Verzerrungen aka Denkfehlern leiten lassen. Sei es bei der Wahl von Lottoscheinen oder der Einschätzung von Risiken.

Ein zentrales Thema ist die Bedeutung des Gesetzes der großen Zahlen und wie seltene Ereignisse, die in großen Stichproben unvermeidlich auftreten, oft falsch interpretiert werden. Yates argumentiert, dass wir, um bessere Entscheidungen zu treffen, unsere Intuition durch mathematisches Denken ergänzen sollten.

Mathematik wunderbar verständlich aufbereitet

Yates schreibt in einem klaren und humorvollen Stil, der sowohl Mathematikenthusiasten als auch Laien anspricht. Er nutzt alltägliche Beispiele, um komplexe mathematische Konzepte zu verdeutlichen, und fordert uns dazu auf, kritisch zu denken und uns unserer eigenen kognitiven Verzerrungen bewusst zu werden.

Die Mischung aus theoretischer Erklärung und praktischen Anwendungen macht das Buch besonders lesenswert für alle, die so etwas wie gelebte Mathematik erfahrbar gemacht bekommen wollen.

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© Piper Verlag

Die Aktualität von Kit Yates

Das Buch Wie man vorhersieht, womit keiner rechnet, erscheint in einer Zeit, in der Vorhersagen in vielen Bereichen des Lebens – von der Klimaforschung bis zur Finanzwirtschaft – von entscheidender Bedeutung sind.

Yates beleuchtet dabei nicht nur historische und aktuelle Beispiele, sondern diskutiert auch die Rolle von künstlicher Intelligenz bei der Erstellung von Prognosen. Seine Analyse zeigt, dass trotz technologischer Fortschritte menschliche Urteile und Fehlinterpretationen eine zentrale Rolle spielen.

Kit Yates: Wie man vorhersieht, womit keiner rechnet

Wie man vorhersieht, womit keiner rechnet ist ein fesselndes und lehrreiches Buch. Es zeigt, wie Mathematik unser Verständnis der Welt verbessern kann. Kit Yates gelingt es, komplexe Themen verständlich zu machen und uns zu einem kritischeren und fundierteren Umgang mit Vorhersagen zu inspirieren.

Sein neuestes Werk ist eine empfehlenswerte Lektüre für alle, die gezeigt bekommen wollen, was kritisches Denken ist. Vor allem unter der Mithilfe naturwissenschaftlicher Lehrsätze. Wie man vorhersieht, womit keiner rechnet ist ein Werk, das Pflichtlektüre an allen Schulen werden sollte. Weil es dem Autor darin gelingt, die oftmals als zu abstrakt gedeutete Mathematik praktisch erfahrbar zu machen. Absolute lesenswert!

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Titelbild © Piper Verlag