Selbstbefriedigung: Warum Männer häufiger masturbieren als Frauen

Selbstbefriedigung

Masturbation ist ein weit verbreitetes Phänomen. Fast jeder Mensch praktiziert sie, sei es aus Lust, zur Entspannung oder einfach aus Neugier. Doch was die Häufigkeit der Selbstbefriedigung betrifft, gibt es gravierende geschlechterspezifische Unterschiede. Eine aktuelle internationale Studie hat nämlich festgestellt, dass Männer mehr als doppelt so oft masturbieren wie Frauen.

Selbstbefreidigung: Deutliche Unterschiede der Geschlechter

Laut einer Umfrage des Marktforschungsinstituts Appinio, bei der 14.500 Menschen aus 17 Ländern befragt wurden, unterscheidet sich die durchschnittliche Anzahl der Masturbationsakte der Geschlchter pro Jahr nämlich erheblich.

Beduetet: Männer masturbieren weltweit rund 140 mal jährlich. Frauen lediglich 53 mal. Dabei ist das geschlechtsspezifische Gefälle von 68 Prozent im Vorjahr auf 62 Prozent gesunken.In Deutschland zeigt sich ein ähnliches Bild: Männer gaben an, sich durchschnittlich 128 Mal pro Jahr selbst zu befriedigen, Frauen 49 Mal. Dieses eklatante geschlechtsspezifische Gefälle wird von Expert:innen als „Masturbation Gap“ bezeichnet.

Warum gibt es eine „Masturbation Gap“?

Die Gründe für diesen Unterschied sind vielfältig. Laut Sexualforscher:innen spielen gesellschaftliche Prägungen, Schamgefühle und ein geringeres sexuelles Selbstverständnis vieler Frauen eine Rolle. Auch fehlende Aufklärung und stereotype Geschlechterbilder könnten dazu beitragen, dass weibliche Selbstbefriedigung nach wie vor weniger offen thematisiert wird.

Der Masturbation Gap ist nämlich auf gesellschaftliche Normen, Stigmata und mangelnde Aufklärung zurückgeführt. Während männliche Sexualität in der Öffentlichkeit als normalisiert gilt, wird weibliche Sexualität und insbesondere weibliche Masturbation oft stigmatisiert. Dies führt dazu, dass Frauen weniger offen mit ihrer Sexualität umgehen und seltener masturbieren, wie auf helathline zu lesen ist.

Selbstbefriedigung und der Einfluss der Pandemie

Spannend ist auch der Blick auf die Zeit während der Corona-Lockdowns. Zwar kann die Studie keine eindeutigen Rückschlüsse auf das individuelle Verhalten während der Pandemie ziehen, doch ein verändertes Konsumverhalten ist belegt: Die Nachfrage nach Sexspielzeug ist in dieser Zeit nämlich sprunghaft angestiegen. Zwischen März und Juni 2020 verzeichneten einige Hersteller von Sexspielzeug eine Umsatzsteigerung von bis zu 97 Prozent – ein möglicher Hinweis darauf, dass sich viele Menschen in dieser Phase stärker mit ihrer Sexualität auseinandergesetzt haben.

Gegenmaßnahmen

Um diesen Masturbation Gap zu verringern, setzen sich nicht wenige Organisationen und so einige Kampagnen für die Enttabuisierung weiblicher Sexualität ein. Diese Initiativen zielen darauf ab, das Bewusstsein für die Vorteile von Selbstbefriedigung zu stärken und gesellschaftliche Vorurteile abzubauen. Das alles mit dem Ziel, den Genuss mit sich selbst für alle Menschen schambefreit zugänglich zu machen.


© charlesdeluvio via unsplash (Zugriff 09.04.2025)