Die Stadt Wien veröffentlicht einen Marketing-Gag, der sich sehr zeitgemäß anfühlt. Denn offiziell hat das Land und die Stadt Wien keine eigene Hymne. Und so wird inoffiziell der „Donauwalzer“ von Franz von Gernerth unterlegt mit der Musik von Johann Strauß Sohn von manchen als Wien Hymne erachtet. Doch das moderne Social-Media-Team der Stadt Wien wollte das offensichtlich nicht einfach auf sich sitzen lassen.
So wurde kurzerhand der ChatGPT gefragt, eine musikalische KI-Hymne für Wien zu komponieren. Das Video sorgte innerhalb kürzester Zeit für große Reichweite in den sozialen Medien. Denn viele Wiener*innen und alle anderen sahen sich verpflichtet, ihre Meinung zur musikalischen Leistung der KI abzugeben. Doch wie sollte eine authentische Wiener Hymne eigentlich wirklich aussehen? Wir wollten das für euch herausfinden und haben uns selbst an die KI gesetzt.
Kommentare zur Wien Hymne
Die Meinungsvielfalt in den Kommentaren zur Wien Hymne deckt das gesamte Spektrum ab. Eh klar, wir sind hier immer noch im Internet. Auf X, ehemals Twitter, waren viele nicht einverstanden. Der Tenor lief hier drauf hinaus, dass eine Hymne nur von echten Musiker*innen komponiert werden sollte. Ob da nur die allgemeine Technologiefeindlichkeit vieler älterer Semester mit schwenkt oder es ihnen tatsächlich um die musikalische Leistung des ChatGPTs geht, lässt sich aus der Ferne nicht näher eruieren.
@stadtwien Es gibt keine Wien-Hymne?? ❌🎵 Deshalb haben wir hier einen Vorschlag. Singt ihr auch beim zweiten Mal schon mit? #wien #hymne #wienlied #inoffiziell ♬ Originalton – Stadt Wien
Auf TikTok haben viele den Witz verstanden, könnte auch am Alter liegen. Hier ist die Kommentarsektion unterhaltsam zu lesen. Und auf Instagram heizt der Boulevard mit unnötigen Umfragen die Stimmung weiter an, um ein paar Klicks abzustauben. Doch in einem Punkt sind sich aber alle einig: Der Stadt Wien ist mit der KI-Hymne ein genialer Marketing-Gag gelungen.
Eine authentische Version der Hymne
Diese Frage ist wahrscheinlich genauso ambivalent wie das Social Media Posting der Stadt Wien. Lokalpatrioten würden sicher mit „Ja“ (stramm ausgesprochen) antworten. Doch wie sollte eine Wien Hymne aussehen, wenn sie authentisch sein soll? Sollte sie in verklärter Selbstbeweihräucherung schwelgen, sowie sie der ChatGPT für die Stadt Wien geschrieben hat? Oder sollte sie sich doch eher dem Wiener Grant und Grind zuwenden.
Wir wollten das für euch herausfinden und haben deshalb gemeinsam mit dem ChatGPT eine authentische Wien Hymne verfasst. Für die Vertonung waren wir einfach zu faul, deshalb hier der Text:
In den Gassen Wiens, wo der Grant regiert,
Wo die U-Bahn stöhnt und die Luft gefriert,
Wo am Stephansplatz der Gestank uns umhüllt,
Und die Durchsage „Bitte zurücktreten“ uns entgegen brüllt
Die Touristenmassen, ein endloses Meer,
Die Mieten steigen, die Sorgen schwer,
Der Wienfluss trägt einen widerlichen Schwall,
Und die Autos erdrücken uns allzumal.
Doch trotz der Mühen, trotz des Leids,
In Wien, o Wien, sind wir bereit,
Denn deine Seele, so tief und weit,
Bleibt unser Anker in dieser Zeit.
In Wiens Gassen, wo das Leben pulsiert,
Da wird auch ziemlich prominent gedealt,
Dort finden wir das Herz, das uns vereint,
In dieser Stadt, die niemals einsam scheint.
Doch zwischen Pracht und trauriger Tradition,
Verbirgt sich des Alltags Härte schon,
Die Menschen hetzen, der Grind macht sich breit,
Doch trotzdem lieben wir diese Stadt in Ewigkeit.
Doch trotz der Mühen, trotz des Leids,
In Wien, o Wien, sind wir bereit,
Denn deine Seele, so tief und weit,
Bleibt unser Anker in dieser Zeit.
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