Den Beamten in einem Vorort von Palermo bot sich ein Anblick des Horrors, als sie am Tatort eintrafen. Ein Mann hatte die Polizei selbst verständigt und sie mit den Worten: „Ich habe sie getötet, sie waren vom Satan besessen“ darüber informiert, dass er fast seine ganze Familie ausgelöscht hat. Die Einzige, die verschont wurde, war die Tochter, die sich zum Tatzeitpunkt ebenfalls im Haus befand. Die Taten ereigneten sich bei einem Exorzismus-Ritual. Doch war der Mann zum Tatzeitpunkt wirklich alleine im Haus? Und was haben seine Verstrickung zu religiösen Gruppierungen und der Kontakt zu einem Exorzisten damit zu tun?
Erschütternde Szene am Ort des Exorzismus
In einem Vorort von Palermo, Altavilla Milicia, enthüllte sich eine Szenerie so entsetzlich, dass selbst hart gesottene Beobachter zögerten, sie in Worte zu fassen. Laut Berichten von „La Stampa“ wurden die beiden Söhne des Täters im Alter von fünf und sechzehn Jahren tot in ihren Betten aufgefunden. Sie wurden mit Eisenketten brutal erdrosselt. Der Anblick ihrer Leichen war eine verstörende Manifestation des Grauens.
Den Leichnam der 31-jährigen Mutter, die ebenfalls Opfer des Wahns wurde, fanden die Ermittler nicht weit vom einstigen Familienheim verbrannt und hastig verscharrt. Die einzige Überlebende der Horrortat war die 17-jährige Tochter. Die Carabinieri fanden sie in ihrem Zimmer verstört und in einem Zustand des Schocks. Sie befindet sich in medizinischer Betreuung.
Ein tragisches Geständnis und die Suche nach Motiven
Der Täter selbst hatte die Beamten über seine Horrortaten informiert. Sein Motiv scheint seine Wurzeln tief im religiösen Glauben zu haben. Wie sich herausstellte, war der Mann nämlich nicht nur Mitglied einer harmlosen evangelischen Pfingstgemeinde, sondern auch in weitere erschreckende Sektenstrukturen rund um vermeidliche Exorzisten verwickelt. Weitere Verdächtige haben ihre Tatbeteiligung mittlerweile bei der Polizei gestanden.
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Die Tochter, die den Albtraum überlebt hat, berichtet den Behörden, dass ihr Vater ein Exorzismus-Ritual an ihrer Mutter und ihren Brüdern durchgeführt hat. In einem angeblichen Versuch, ihnen Dämonen auszutreiben. Doch das Ritual endete in einem Akt des Grauens. Die beiden Jungen wurden offenbar Opfer einer qualvollen Folter, die mit ihrer Erdrosselung endete.
Währenddessen wirft die Beteiligung weiterer Komplizen ein noch dunkleres Licht auf die Tragödie. Da der Täter Mitglied der „Fratelli di Dio“, zu Deutsch „Brüder Gottes“ war. Die Sektengründer Sabrina F. und Massimo C. befinden sich mittlerweile ebenfalls in Haft. Ihnen wird eine Tatbeteiligung vorgeworfen. Sie sollen den anfälligen Mann auf die Idee, mit dem Exorzismus gebracht haben und auch während der Taten anwesend gewesen sein.
Religiöser Wahn führte zum Exorzismus
Ehefrau als Erste umgebracht. Die Ermittler vermuten, dass die Mutter bereits eine Woche vor den Jungs ebenfalls bei einem gescheiterten Exorzismus-Ritual getötet und verbrannt wurde, während die beiden Brüder erst später dem gleichen Schicksal zum Opfer fielen. Eine erschreckende Erkenntnis, die bedeutet, dass die Tochter, gefangen in einem Albtraum, zwei Tage lang inmitten des Terrors verharrte, während ihre Brüder in den Nachbarzimmern leblos waren. Die Carabinieri gründen ihre Untersuchungen auf die Möglichkeit, dass das Mädchen entweder gefangen gehalten oder durch Drogen in einen Zustand der Unzurechnungsfähigkeit versetzt wurde.
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Die Staatsanwaltschaft von Palermo verfolgt die Spur eines religiösen Wahns, der den Vater zu seinen abscheulichen Taten getrieben hat. Denn neben den Verbindungen zu einer scheinbar unauffälligen Pfingstgemeinde deuten zahlreiche religiöse Einträge und Bibelzitate in den Social-Media-Profilen des Täters auf eine tiefe Verstrickung in die Sekte „Fratelli di Dio“ hin. Sein Glaube, der pathologische Züge annahm, scheint den Mann schlussendlich zu diesen Horrortaten verleitet zu haben. Unter dem Pseudonym „Soldat Gottes“ auf Facebook und dem Einfluss zweifelhafter Gaukler und Exorzisten entfaltete sich eine Geschichte des Fanatismus, die in einem Akt der Zerstörung endete.
Kein Einzelfall
Die Gemeinde von Altavilla Milicia steht unter Schock, und die Schatten des Grauens hängen schwer über den Straßen. Alle Karnevalsfeiern wurden abgesagt, während Nachbarn und Verwandte mit Entsetzen und Ungläubigkeit auf die Ereignisse reagieren. Währenddessen versucht die Polizei, die genauen Umstände und Abläufe der schrecklichen Taten zu rekonstruieren.
Leider handelt es sich bei diesen abscheulichen Taten um keinen Einzelfall. Denn immer wieder sterben Menschen unter tragischen und undurchsichtigen Umständen bei gescheiteren Exorzismus-Ritualen.