Benjamin Choi: Der Erfinder der gedankengesteuerten Armprothese für unter 300 Dollar

Das Bild zeigt eine futuristische, hochentwickelte Armprothese, die sich deutlich an menschlicher Anatomie orientiert. Die künstliche Hand ist in einem eleganten Weiß gehalten, kombiniert mit silbernen, metallischen Gelenken und Verbindungsstücken, die ein hohes Maß an Beweglichkeit und technischer Raffinesse suggerieren. Die Prothese ist so positioniert, dass der Zeigefinger nach oben zeigt – als würde sie auf etwas hinweisen oder kurz davor sein, etwas zu aktivieren. An der Spitze des Fingers ist ein leichtes Leuchten zu erkennen, was auf eine Interaktion mit digitaler Technologie oder eine symbolische Darstellung von Innovation und Fortschritt hinweisen könnte. Im Hintergrund ist ein glatter Farbverlauf von dunklem Blau zu einem helleren Ton zu sehen, der den Fokus klar auf die Prothese lenkt und eine moderne, beinahe sterile Atmosphäre schafft. Die Bildkomposition vermittelt eine Mischung aus technologischem Optimismus und Präzision. Die Darstellung der Armprothese wirkt nicht nur funktional, sondern fast ästhetisch – sie steht sinnbildlich für den Fortschritt in der Medizintechnik, insbesondere in der Prothetik und Robotik.

Hightech-Prothesen kosten oft zehntausende Dollar. Eine Summe, die für viele Menschen unerschwinglich ist. Gerade in Ländern wie den USA, mit einem desolaten Gesundheitssystem und einer klassenabhängigen Gesundheitsversorgung, sind oft solche Kosten für viele eine unüberwindbare Herausforderung.  Doch ein 17-jähriger Schüler aus Virginia könnte das nun ändern. Denn Benjamin Choi hat eine gedankengesteuerte Armprothese entwickelt, die mit einem einfachen 3D-Drucker hergestellt wird und weniger als 300 Dollar kostet.

Ein junger Erfinder stellt die Medizintechnik auf den Kopf

Seine Erfindung könnte eine Revolution in der Prothetik einläuten. Denn während herkömmliche High-End-Prothesen oft invasive Operationen oder komplizierte Steuerungssysteme erfordern, nutzt Chois Modell eine nicht invasive Technologie, die allein durch Gehirnsignale gesteuert wird.

Diese bahnbrechende Entwicklung wurde bereits bei einem der renommiertesten Nachwuchswissenschafts-Wettbewerbe der USA, dem Regeneron Science Talent Search, ausgezeichnet. Doch wie genau funktioniert die Technologie hinter dieser innovativen Prothese?

KI als Schlüssel für die gedankengesteuerte Armprothese

Der Schlüssel zu Chois Erfindung liegt in der Elektroenzephalografie (EEG). Eine Methode, die Gehirnströme durch externe Sensoren misst. Anstatt wie viele moderne Prothesen auf Muskelimpulse oder invasive Nervenschnittstellen zu setzen, nutzt Chois Modell kleine Sensoren an der Stirn und am Ohrläppchen, die die Gehirnaktivität erfassen.

Diese Signale werden dann von einem KI-Algorithmus verarbeitet, den Choi selbst entwickelt hat. Der Algorithmus übersetzt die elektrischen Muster des Gehirns in spezifische Bewegungsbefehle für die Prothese. So kann eine Person mit der bloßen Kraft ihrer Gedanken die Armprothese öffnen, schließen oder gezielte Bewegungen ausführen.

Das Besondere an der Methode

Im Gegensatz zu vielen modernen Prothesen, die oftmals invasive chirurgische Eingriffe erfordern, kommt dieses Modell ganz ohne Operation aus. Möglich wird das unter anderem durch den Einsatz moderner 3D-Druck-Technologie, die eine kostengünstige und zugleich einfache Herstellung erlaubt.

Ein weiterer Vorteil liegt in der beeindruckend schnellen Reaktionszeit. Die Prothese reagiert nahezu in Echtzeit auf die Gedanken des Trägers. Zudem ist sie äußerst anpassungsfähig und kann von unterschiedlichen Personen genutzt werden, da sie nicht an spezifische Muskel- oder Nervenstrukturen gebunden ist.

Mit dieser innovativen Kombination aus KI, EEG-Technologie und 3D-Druck hat Choi einen kostengünstigen, aber leistungsfähigen Weg gefunden, um die Barrieren in der Prothetik zu senken. Doch warum ist seine Erfindung so bahnbrechend?

Warum diese Armprothese die Branche verändern könnte

Der Markt für hochwertige Prothesen wird von teuren Hightech-Modellen dominiert, die schnell über 50.000 Dollar kosten. Diese Preise machen moderne Prothetik für viele Menschen unerschwinglich, insbesondere in Entwicklungsländern oder für Patienten ohne umfassende Krankenversicherung.

Chois Modell könnte diesen Markt revolutionieren, indem es eine funktionale, leistungsfähige Alternative für einen Bruchteil der Kosten bietet. Das würde bedeuten, dass mehr Menschen Zugang zu moderner Prothetik erhalten, unabhängig von ihrem finanziellen Hintergrund.

Hilfsorganisationen und Krankenhäuser in ärmeren Regionen könnten diese Technologie nutzen , um erschwingliche Prothesen bereitzustellen. Und die Prothetik-Industrie wird unter Druck gesetzt, preiswertere Lösungen zu entwickeln.

Seine Prothese könnte zudem vor allem für Kinder mit Gliedmaßenverlust eine enorme Verbesserung bedeuten. Herkömmliche Prothesen sind oft teuer und müssen regelmäßig ersetzt werden, da Kinder wachsen. Ein kostengünstiges, leicht ersetzbares Modell bedeutet für viele eine höhere Lebensqualität. Doch trotz der vielversprechenden Aussichten stehen Choi und seine Technologie noch vor einigen Herausforderungen.

Herausforderungen und nächste Schritte

Obwohl die ersten Tests seiner Prothese vielversprechend waren, gibt es noch einige offene Fragen. Wie präzise kann die KI langfristig Gehirnsignale interpretieren? Noch ist die Steuerung nicht so feinfühlig wie bei invasiven Systemen. Wie robust ist die Prothese im Alltag? Wird sie sich langfristig gegen etablierte Modelle behaupten können?

Choi selbst arbeitet bereits an Verbesserungen. Er möchte die KI-Modelle weiter trainieren, um noch präzisere Steuerung und feinere Bewegungen zu ermöglichen. Außerdem prüft er Möglichkeiten, die Materialien noch kostengünstiger und nachhaltiger zu gestalten.


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